Im Titel-Interview mit dem Fachmagazin „Der Handel“ erklärt Ralf Kleber, Country Manager von Amazon.de, warum Händler für das Unternehmen eine herausragende Rolle spielen: Weltweit werden 49 Prozent aller auf Amazon bestellten Artikel von Marketplace-Händlern verkauft, so Kleber. „Amazon hat Hunderttausende von Händlern, Tausende Autoren, unzählige Entwickler, Millionen von Zustellpunkten und arbeitet mit vielen Zustelldiensten“, verdeutlicht er im Interview. Entscheidend sei dabei vor allem, dass alle profitieren: „E-Commerce wächst, das kann einer allein logistisch gar nicht mehr stemmen.“

Amazon agiert dabei anders: Kleber erläutert, dass es für Amazon ein Vorteil sei, sich Mitbewerber ins Haus zu holen. „Eines unserer Ziele ist es, Vielfalt zu schaffen und nicht zu verringern.“ Nur gemeinsam mit den Händlern könne Amazon die Wünsche des Kunden erfüllen, der heutzutage immer abwechslungsreichere Bedürfnisse entwickle.

Kleber betont aber auch, welchen Vorteil Amazon für den einzelnen Händler habe. Man habe inzwischen viele Wege geschaffen, um Marketplace-Händler direkt von Amazons Innovationen profitieren zu lassen. „Stellen Sie sich vor, jeder Händler müsste dafür sorgen, dass seine eigene Webseite immer mit jedem neuen Handy kompatibel ist, das auf den Markt kommt. Wie soll ich als Händler damit Schritt halten?“, gibt Kleber zu Bedenken. Eine Infrastruktur wie die von Amazon mache dies möglich – und später „lassen sich spezielle Dinge immer noch selbst bauen“.

Auch Fehler gehören zur Unternehmenskultur von Amazon, so habe es zum Beispiel mehrere Anläufe bedurft, bis der Amazon Marketplace in seiner jetzigen Form entstanden sei. „Man muss eine Kultur schaffen, in der Fehler möglich sind. Meist lernt man aus den Fehlern mehr als aus seinen Erfolgen.“