Welche Mutter kennt es nicht: Beim Wickeln entstehen Berge von Abfall nur durch Windeln. „Das geht gar nicht“, dachte sich Stephanie Oppitz vor sechs Jahren. Die dreifache Mutter backt selbst Brot und versucht im Supermarkt auf Plastiktüten zu verzichten. Die in den Wegwerfwindeln verwendeten Chemikalien machten ihr Sorgen. Ihr ältester Sohn hatte mit Neurodermitis zu kämpfen. Müll und Chemie? Das passte nicht in das Lebenskonzept der jungen Architektin. „Da muss man doch mal was machen“, fand die engagierte Mutter, lieh sich von ihrer Schwiegermutter die alte Nähmaschine und begann zu tüfteln. Als Architektin ging sie da ganz pragmatisch vor: „Ich hab‘ untersucht, welche Funktionen eine Windel eigentlich haben muss. Sie soll am Körper halten, sie muss was aufsaugen und vor Nässe schützen“, stellte sie fest.

Logisch – eine echt gute Stoffwindel brauchte also mehr als einfach nur Stoff. Es ging um wasserdichte und saugkräftige Materialien. Richtig kombiniert, mit System zusammengesetzt und mit einem schönen Design versehen – fertig war die Stoffwindel, die das kleine Unternehmen heute von Dresden aus in die Welt verschickt.

Mit Punkten, Einhörnern und kleinen Vögelchen sind die Windeln nicht nur eine saubere sondern vor allem auch eine hübsche Sache. Sauber nicht nur, weil sie die Umwelt schonen, sondern auch weil Stephanie Oppitz und ihr Team darauf achten, dass alle Materialen frei von Schadstoffen und unter fairen Bedingungen produziert sind. „Es war immer mein Wunsch, hinter meiner Arbeit zu stehen. Einerseits kann ich mit meinem Unternehmen soziale Verantwortung übernehmen und andererseits ist es mir auch sehr wichtig, dass unsere Produkte ökologisch sinnvoll sind“, erklärt die 39-Jährige. Wie man mit solchen Visionen ein erfolgreiches Unternehmen gründet, hat Stephanie unter anderem auch durch die Coaches und Berater gelernt, die ihr als Gewinnerin des Förderprogramms Unternehmer der Zukunft zur Seite gestellt wurden. Die von Amazon mitgeförderte Initiative hat sie im letzten Jahr gewonnen und darf ihr Wissen in diesem Jahr an Powerfrauen weitergeben. 2018 richtet sich die Förderung an weibliche Unternehmerinnen, die etwas bewegen wollen. „Das ist mir besonders wichtig“, erzählt die Geschäftsführerin der Windelmanufaktur, die stolz darauf ist, selbst viele Frauen in ihrem kleinen Betrieb zu beschäftigen. Jetzt möchte sie ihre Erfahrung teilen und für andere Frauen ein Vorbild sein. Zum heutigen Weltfrauentag bringt das kleine Unternehmen auch für die Mütter der Babys schöne Stoffprodukte auf den Markt. Ab sofort vertreibt Stephanie Oppitz unter dem Label „Von Ocker und Rot“ auch Hygien-Artikel aus Stoff!