Umbau in Zahlen

- 2.700 Lkws (45.000 t) an Beton
- 6.000 t an Stahl
- 9,5 km an Fördertechnik
- 10.000 Robotik-Regale
- 110 km an Datenkabel

Vor rund neun Jahren wurde das Logistikzentrum in Graben eröffnet: eigentlich ein jugendliches Alter für ein Gebäude. In der Logistik herrschen jedoch andere Zeitmaßstäbe. „Auf der Zeitachse für unser Logistikzentrum kann man die Evolutionsstufen der Amazon Logistik in den letzten Jahren verfolgen: vom Palettenlager und Kommissionierungen aus dem sogenannten Picktower bis zur Einführung von Hochregallagern und jetzt von Robotik.“ – Oliver Reisenhofer (s. Bild oben) kennt als technischer Leiter von Graben die Entwicklung des Standorts genau.

Der 38-jährigen RME-Manager (Reliability, Maintenance, Engineering) ist mitverantwortlich für die Einführung der Robotiktechnologie in Graben: „Wir erleben gerade europaweit den bislang größten Umbau in der Amazon Geschichte. Es ist das erste Mal, dass ein europäisches Logistikzentrum für Robotik ausgebaut wird.“ Der Umbau sei äußerst spannend und anspruchsvoll, sagt Oliver: „Das ist quasi die Champions League in der Logistik.“

Bislang gibt es Robotik in neu erbauten Amazon Logistikzentren wie in Winsen (Luhe), Mönchengladbach, Frankenthal oder Oelde. In Graben wird es zum 10. Geburtstag des Standorts im nächsten Jahr zwei Hallen mit Transportrobotern geben. Durch die neuen Technologien erhöhen sich die Lagerkapazitäten um rund 100.000 m3. "Das macht eine bessere und nachhaltigere Lagerung möglich“, erklärt Oliver. Sogenannte „Drives“ bringen die Bestellungen direkt zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Laufwege werden so verkürzt und die Prozesse effizienter.

Bis die Roboter in Graben rollen können, gibt es für Oliver und das Team noch viel zu tun. „Von den beiden Hallen bleiben nicht viel mehr als ein paar Säulen und das Dach“, erläutert er. „Bis zum Start von Robotik werden wir rund 70 Prozent unseres Standorts komplett umgebaut haben. Und das bei weiterlaufendem Betrieb und der Verarbeitung von Kundenbestellungen.“ Rund 400 Bauarbeiter, Techniker und Planungsspezialisten werden während der Umbauphase eingesetzt.

Für die Gemeinde Graben bedeutet das Investment weiterhin sichere Arbeitsplätze in der Region: „Amazon bekennt sich langfristig zum Standort Graben, und das freut mich als Bürgermeister besonders. Ein solches Investment in modernste Technologie ist für unsere Gemeinde ein weiterer Meilenstein. Ich finde es beeindruckend, wie vorbildlich Amazon ein solches Großprojekt in der aktuellen Lage umsetzt und bin gespannt, die Halle nach dem Umbau zu besuchen“, sagt Bürgermeister Andreas Scharf.

Eine Gruppe von Besuchern in der neuen Logistikhalle.
Baustellenbesichtigung für Grabens Bürgermeister Andreas Scharf (in orangener Sicherheitsweste): Standortleiter Ernst Schäffler (re.) und weitere Amazon Mitarbeiter erläutern den Gästen die Umbaudetails.
Ein Bauarbeiter steht hüfttief in einem Graben inmitten des Logistikzentrums
Aufwändige Umbauten sind notwendig für die Einführung von Robotik in Graben.
Lagerhalle im Logistikzentrum
45.000 t an Beton werden für die neuen Fundamente und Bodenelementen verbaut.
Halle mit Hochregalen
Abbau vor dem Umbau: 16 000 m³ Hochregallager mussten zunächst einmal in Graben abgebaut werden.

Mehr als 1.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten derzeit im Logistikzentrum in Graben. Schon heute ist klar, dass Olivers Technikteam deutlich wachsen wird: „Wir werden uns auf rund 70 Stellen verdoppeln und bieten Jobs für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus technischen Berufen, z. B. aus dem Ingenieurswesen, Mechatronik oder anderen Bereichen.“ Ab 2021 bildet der Standort auch zu Mechatronikerinnen oder Mechatronikern aus.

Oliver sagt, er selbst könne sich keinen interessanteren Job als seinen derzeitigen bei Amazon denken, obwohl er schon in anderen Branchen gearbeitet habe: „Hier bei Amazon gibt es ein Leitmotiv: Work hard, have fun, make history. – Dass ich das so erlebe, macht mich sehr glücklich.“