Rasmus Beck im Gespräch
Rasmus Beck ist Vorsitzender der Geschäftsführung der Business Metropole Ruhr GmbH (BMR). Die Gesellschaft vertritt die wirtschaftlichen Interessen von 53 Städten der Ruhrregion.
Foto von Business Metropole Ruhr GmbH (BMR)

„Letztes Jahr“, sagt Rasmus Beck, Vorsitzender der Geschäftsführung der Business Metropole Ruhr GmbH (BMR), „hat die letzte Zeche im Ruhrgebiet geschlossen. Das verdeutlicht ganz gut den langen Strukturwandel und die Abkehr von Kohle und Stahl in unserer Region.“ Die BMR und Rasmus Beck vertreten die wirtschaftlichen Interessen von 53 Städten der Ruhrregion. Rund fünf Millionen Menschen leben dort: knapp ein Drittel der Bevölkerung Nordrhein-Westfalens.

Die Logistik ist zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor im Ruhrgebiet geworden: „Keine andere Branche ist bei uns ähnlich schnell gewachsen. Dazu hat auch Amazon mit seinen Standorten beitragen“, bestätigt Rasmus Beck: „Mit dem wirtschaftlichen Wandel entstanden viele Brachflächen und damit Möglichkeiten für Unternehmen, sich anzusiedeln. Dazu kommen die gute Infrastruktur und die Bevölkerungsdichte: Das macht uns für Logistikunternehmen attraktiv.“

Mit dem Aus der Zechen begann für viele der Kumpel die Neuorientierung, einige fanden sie bei Amazon, wie Mirco Arenz, Markus Doege, Michael Lippert oder Peter Gall. „Der Wandel für das Ruhrgebiet begann schon in den 60er Jahren. Davor hatte die dominierende Montanindustrie den Blick auf das Neue verstellt. Das machte es anfangs schwierig, neue Wirtschaftszweige anzusiedeln“, sagt Rasmus Beck. Heute hätten viele Industrien den Weg in die Ruhr Metropole gefunden: „Neben Logistik beispielsweise auch Gesundheits- und Energiewirtschaft oder digitale Kommunikationsunternehmen.“

„Die Logistik ist zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor im Ruhrgebiet geworden. Keine andere Branche ist bei uns ähnlich schnell gewachsen."
Rasmus Beck

Der Wirtschaftsexperte sieht die Logistik als wichtige Schlüsselindustrie: „Man darf die Branche nicht nur auf Gabelstapler und große Hallen fokussieren. Sie ist wichtiger Teil vieler Branchen und schafft nicht nur Arbeitsplätze für Versandmitarbeiter, sondern auch für viele hochqualifizierte Arbeitskräfte, z. B. im Bereich IT, Robotics oder Ingenieurswesen.“ Auch die letzte Meile, so wird der letzte Lieferabschnitt zum Kunden genannt, biete viel Potenzial: „Ich glaube, wir stehen hier vor spannenden Entwicklungen in der Logistikbranche.“

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Mirco Arenz, ehemals Zeche Haus Aden, jetzt Amazon Werne
„Nachdem die Zeche dichtgemacht hat, habe ich eine Umschulung gemacht und in vielen Jobs gearbeitet. Dann habe ich einen Fernsehbericht über Amazon gesehen und mich spontan beworben. Hier ist es fast wie mit den Kumpels: Wir arbeiten hart, aber ziehen alle an einem Strang. Mein Wunsch: bis zur Rente bei Amazon zu arbeiten.“

Im Ruhrgebiet ist Amazon bislang an fünf Standorten vertreten. Von den Logistikzentren in Rheinberg und Werne werden Kunden im Ruhrgebiet und teilweise bis nach Norddeutschland mit Zustellungen für denselben Tag beliefert. In Dortmund betreibt Amazon ein hochmodernes Umverteilungszentrum, in dem die Waren von Lieferanten auf die Logistikzentren in ganz Europa verteilt werden (zu sehen im Video). In Bochum und Duisburg bestehen Verteilzentren für die letzte Meile. Dort treffen Bestellungen aus europäischen Amazon Logistik- oder Sortierstandorten ein, um anschließend sortiert und durch Amazon Lieferpartner an die Kunden ausgeliefert zu werden.

In der Nachbarschaft entsteht derzeit ein neues Logistikzentrum in Mönchengladbach. Bewerben kann man sich hier. Für herausragende Investitionen und das klares Bekenntnis zum Standort wurde Amazon u. a. mit dem NRW.INVEST Award ausgezeichnet.