Nach zwei Jahren Betriebszugehörigkeit liegt der Lohn im Durchschnitt bei 37.000 Euro brutto pro Jahr.

Katja, über Löhne und Arbeitskonditionen von Amazon Logistikmitarbeiter:innen findet man unterschiedliche Darstellungen. Wie sind tatsächlich die Lohnkonditionen?

Wir sind ein fairer Arbeitgeber und zahlen sehr wettbewerbsfähige Löhne. Ab September 2023 verdienen bei uns alle Logistikkolleg:innen in Deutschland, egal ob Mann oder Frau, Ost oder West und ganz gleich welches Alters umgerechnet 14 Euro brutto aufwärts pro Stunde. Die geplante Erhöhung des Einstiegslohns bedeutet eine Steigerung von 30 Prozent seit 2019 und mehr als 16 Prozent seit Beginn des letzten Jahres. Für Kolleg:innen, die auf Vollzeitbasis arbeiten, liegt nach zwei Jahren Betriebszugehörigkeit der Lohn im Durchschnitt bei 37.000 Euro brutto pro Jahr. Diese Angaben beziehen sich auf Jobs für Logistikmitarbeiter:innen, für die keine Vorqualifikation nötig ist. Für Fachkräfte und Gruppenleiter:innen steigt der umgerechnete Stundenlohn sogar auf 20 Euro brutto und mehr. Hinzu kommt ein großes Paket an Extras.

Das gilt für unser gesamtes Logistiknetzwerk, also nicht nur für die klassischen Logistikzentren bei Amazon. Auch in den Sortier- oder in den Verteilzentren für die letzte Meile bis zum Kunden ist das so. Zusätzlich setzen wir in allen Logistikbereichen Stufenpläne um, d. h. Mitarbeiter:innen in den Verteil-, Sortier- und Logistikzentren erhalten nach 12 und 24 Monaten automatisch Erhöhungen. Dazu kommen Leistungen für die betriebliche Altersvorsorge, eine kostenlose Lebens- und Erwerbsunfähigkeitsversicherung, Familienboni oder Mitarbeiterrabatte.

Regional können die Einstiegsbasislöhne auch höher ausfallen und – je nach Logistikbereich – gibt es zusätzlich unterschiedliche weitere Zusatzleistungen wie Boni oder Überstunden-, Sonn-, Feiertags- und Nachtzuschläge.

Wie werden bei Amazon die Löhne festgesetzt?

Wir überprüfen jedes Jahr weltweit an allen Standorten und für alle Berufe auf freiwilliger Basis die Löhne. Unser Ziel ist es, in allen Regionen, in denen wir vertreten sind, ein überdurchschnittliches Paket aus wettbewerbsfähiger Bezahlung und Zusatzleistungen zu bieten. Deshalb beginnt unser Lohnüberprüfungsprozess mit dem Sammeln und Analysieren von Arbeitsmarktdaten in den einzelnen Regionen. Anschließend werden die Informationen ausgewertet und es erfolgt eine erste Empfehlung für die Lohnentwicklungen der Standorte. Danach werden die Analysen verfeinert, der weltweite Abstimmungsprozess beginnt.

20 Amazon Logistikzentren gibt es derzeit in Deutschland. Wir haben die aktuellen Fakten zu Löhnen, Arbeitsbedingungen, unserem Gesundheitssystem und zu den Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten zusammengestellt. Deutschland ist für uns ein wichtiger Standort, in den wir weiter investieren.

Wie war die Lohnentwicklung in den letzten Jahren?

Seit 2011 haben wir kontinuierlich die Löhne erhöht. Auch in 2023 wird das so sein.

Welchen Stellenwert hat die Aus- und Weiterbildung für Amazon?

Die Aus- und Weiterbildung hat für uns einen sehr hohen Stellenwert. In unserem Logistiknetzwerk bieten wir Jobs für hochqualifizierte Fachkräfte, aber auch für viele Menschen, die gar keinen Berufsabschluss haben, vielleicht länger arbeitslos waren oder in ihren ursprünglichen Berufen nicht mehr arbeiten können. Wir denken, dass wir hier eine große Verantwortung tragen, deshalb haben wir das Career-Choice-Förderprogramm eingeführt. Wir übernehmen dabei bis zu 95 Prozent der Kosten bis zu einer Obergrenze von insgesamt 8.000 Euro pro Mitarbeiter für diverse Berufsausbildungen. Die Kostenübernahme erfolgt unabhängig davon, ob die Maßnahme einen Bezug zur Logistik oder nicht. Das heißt, obwohl unser Logistiknetzwerk wächst und wir Logistikmitarbeiter:innen brauchen, nehmen wir in Kauf, dass uns Kollegen nach erfolgreicher Weiterbildung verlassen, weil sie ein anderes Berufsbild ansteuern.

Was tut Amazon für die Gesundheit seiner Mitarbeiter:innen?

Wir investieren wir viel in die Sicherheit und Gesundheit. In allen Logistikzentren gibt es beispielsweise eigene Gesundheitsmanager:innen, die Maßnahmen für die einzelnen Standorte umsetzen. Dazu kommen kostenlose und vertrauliche Beratungsdienste rund um die Uhr sowie verschiedene Angebote für Auszeiten und medizinische Betreuung, die sowohl psychische als auch physische Gesundheitsprobleme abdecken. Auch in der Pandemie haben wir unsere Verantwortung sehr ernst genommen und umgehend eine Fülle von Maßnahmen eingeführt.

Warum stimmt Amazon keinem Tarifvertrag zu?

Wir sind auch ohne Tarifvertrag ein fairer und verantwortungsbewusster Arbeitgeber, das beweisen wir jeden Tag. Daher sehen wir hier keinerlei positiven Nutzen für unsere Mitarbeiter:innen. Für uns sind die Betriebsräte fest etablierte Partner. Sie repräsentieren die gesamte Belegschaft – im Gegensatz zu Gewerkschaften, die nur für eine Minderheit sprechen. Darüber hinaus bieten wir sehr wettbewerbsfähige Löhne und Zusatzleistungen, die zum größten Teil im Zusammenhang mit Tarifverträgen unbekannt sind, z. B. unsere Mitarbeiteraktien oder unser Aus- und Weiterbildungsprogramm Career Choice. Übrigens haben weniger als 30 % aller deutschen Unternehmen Tarifverträge.

Über 3.000 Mitarbeiter:innen arbeiten bereits seit mehr als 10 Jahren, 8.500 Mitarbeiter:innen seit mehr als 5 Jahren an den deutschen Logistikstandorten von Amazon. Diese Treue freut uns sehr.