David ist einer von rund 130 jungen Menschen, die eine Ausbildung bei Amazon machen. Sein Berufsziel ist Elektroniker für Betriebstechnik. Vor gut zwei Jahren hat er die Ausbildung im Amazon Logistikzentrum Bad Hersfeld begonnen. Als RME-Techniker (Reliability, Maintenance, Engineering) wird er später dafür mitverantwortlich dafür sein, das gesamte Logistikzentrum am Laufen zu halten: von der Fördertechnik bis zu anderen elektronischen Anlagen.

Davids Herz schlägt seit langem für die Technik. Privat betreibt er einen eigenen Youtube-Kanal für 3D-Druck. Beruflich ist der 24-Jährige über einige Umwege zu seinem Wunschausbildungsberuf gekommen. „Ich wollte schon immer Elektroniker werden. Weil aber meine Noten in der Schule zu schlecht waren, hat mich keiner genommen“, erzählt David. Eine Ausbildung zum Koch musste er wegen Insolvenz des Betriebs abbrechen. „Danach habe ich Einzelhandelskaufmann gelernt und einige Jahre im Verkauf gearbeitet. Richtig Spaß gemacht hat mir das aber nicht“, gibt David zu. Auf das Ausbildungsangebot von Amazon sei er zufällig gestoßen: „Mir war klar, dass meine bisherige Berufserfahrung nicht ideal war. Aber ich dachte, ich muss es trotzdem bei Amazon versuchen.“

Mann mit Maske
RME Senior Techniker Markus Menger ist der zuständige Ausbilder von David.

Ausbilder Markus Menger kann sich noch gut an das Bewerbungsgespräch erinnern: „Bei David hat man deutlich gemerkt: Er will unbedingt Elektroniker werden, weil er darin Beruf und Berufung sieht. Nach der Schule war es ihm das vielleicht nicht so klar, da geht es vielen Jugendlichen ganz ähnlich. Es muss nicht immer der geradlinige Lebenslauf sein. Uns haben seine Hobbys, sein starkes privates Interesse an Technik und sein Youtube-Kanal überzeugt“, sagt Markus.

5.000 Abonnenten folgen Davids Youtube-Channel, auf dem er nicht nur Tipps und Tricks zum 3D-Druck gibt, sondern auch mit Elektronik-Know-how hilft und u. a. das ohmsche Gesetz erklärt. Sein Wissen setzt er nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis ein: Als in der Notaufnahme des örtlichen Klinikums während des Lockdowns geeignete Masken fehlten, hat David auf seinen 3D-Druckern mehr als 200 Faceshields hergestellt. „Anfangs waren es nur vereinzelte Anfragen, z. B. für Familien mit Risikopatienten, die sich so eine Maske wünschten. Als ich dann für meine Schwester, die als Krankenschwester arbeitet, eine spezielle Maske anfertigte, kamen viele Nachfragen aus dem Klinikum“, sagt David.

Bei Amazon in Bad Hersfeld hat Davids Hobby den Anstoß für ein neues Ausbildungsprojekt gegeben: „Wir werden im November ein 3D-Drucker-Projekt starten. Das ganze wird komplett von unseren Azubis gesteuert“, erklärt Ausbildungsleiter Markus. David soll dort sein Wissen einbringen. Statt Masken wird er wohl Komponenten und Teile für den Technikeinsatz mittels 3D-Drucker herstellen. Seine Maske erhält er von Amazon: „Das ist Teil der Corona-Schutzmaßnahmen. Alle Kolleginnen und Kollegen erhalten täglich neue, da wird immer für Nachschub gesorgt“, sagt David.