Fiona Liebehenz wollte schon immer etwas bewegen und aktiv die Zukunft gestalten. Das macht sie aktuell bei Amazon als Head of Vendor Management für die Kategorie „Pets“, und in ihrer Freizeit beim LEAD Network Europe als ehrenamtliche Leiterin des Marketing Committees. Netzwerken ist für sie ein Schlüssel zum Erfolg.

„Eine prägende Erinnerung meiner Kindheit spielt in der Küche meiner Großeltern. Hier sprachen wir über Zukunftsträume, und meine Großeltern sagten mir, dass ich alles erreichen könne, wenn ich mich mit Zielstrebigkeit und Leidenschaft dafür einsetze. Das hat mich seit jeher begleitet und inspiriert, genauso wie die beiden Mottos: „If you can dream it, you can do it“ und „You have to be the change you want to see in the world“. Ich möchte etwas vorantreiben – in meiner Karriere, und in der Gesellschaft.

Am Anfang meines Berufslebens habe ich mich bewusst bemüht, viele verschiedene Fachbereiche kennenzulernen und breite Erfahrungen zu sammeln. Aus jeder Station, sei es in berufsbegleitenden Studiengängen oder im Job, habe ich viele Erfahrungen mitgenommen – und immer auch neue Vertraute und Freunde. Gemeinsame Erfahrungen schweißen zusammen, erst recht, wenn sie außergewöhnlich sind, und nachhaltige Fußspuren hinterlassen. Wie zum Beispiel in einer früheren Verantwortung eine ganz neue Art des Events mit meinem Team zu schaffen und Kunden in einer neuartigen Form zu überraschen: mit dem längsten Langnese Eiskrem Eis-Domino der Welt (1.200 Dominos über 60 Meter, inklusive neuem Umsatz-Rekord und fast auch mit einem Eintrag im Guiness-Buch der Rekorde). Was ich schon früh dabei lernte ist, dass man mehr bewegen kann, wenn man ein starkes Team hat, und wenn man Teil eines starken Netzwerks ist, das sich gegenseitig nach individuellen Möglichkeiten unterstützt.

Zu Beginn habe ich mich auf die Netzwerke in meinem direkten Jobumfeld konzentriert. Das vergrößert zwar den eigenen Wirkungskreis, aber maximiert noch nicht die eigene Innovationskraft. Ich war (und bin) neugierig, und es macht mir Spaß, Entwicklungen mitzugestalten und ein „Gamechanger“ zu sein. Das hat mich motiviert, auch externe Netzwerke auf- und auszubauen. Ich habe mit meinem unmittelbaren Verantwortungsbereich begonnen, etwa in Industrieverbänden oder beim Stiftungspreis des Goldenen Zuckerhutes. Hinzu kamen regionale Netzwerke durch meine Umzüge von Norddeutschland in die Schweiz und dann nach Süddeutschland. Und ich begann, mich im Leading Executives Advancing Diversity (LEAD) Network Europe zu engagieren. Zu diesem Netzwerk gehören jetzt, 5 Jahre nach seiner Gründung, bereits 29 namhafte Partnerunternehmen der Konsumgüterbranche, über 100 ehrenamtlich mitwirkende Führungskräfte, und mehr als 4.000 Mitglieder in sechs lokalen europäischen Gruppen.

Ich habe Hobbies und Aspekte, für die ich mich privat begeistern kann; zum Beispiel bin ich passionierte Schlagzeugspielerin und liebe es, fremde Kulturen kennen zu lernen. Aber nach Abschluss meiner berufsbegleitenden Studiengänge wollte ich mich auch für etwas einsetzen, was einen relevanten Unterschied macht und der Gesellschaft etwas zurück gibt. Gleichberechtigung war mir schon immer wichtig. Aber erst durch eine Zufallsbegegnung wurde mir bewusst, wie weit der Weg in Sachen „Gender Diversity“ noch ist: Auf einer Podiumsdiskussion hörte ich die damals bereits über 80-jährige Lore Maria Peschel-Gutzeit – eine ehemalige Juristin, die diverse Gesetze für die Gleichstellung von Frauen und Männern im öffentlichen Dienst auf den Weg gebracht hatte. Sie sprach sich leidenschaftlich dafür aus, im Engagement nicht nachzulassen, denn es gäbe noch viel zu viele Dinge zu bewegen. Nach ein wenig Recherche zu aktiven Diversity-Treibern fand ich das LEAD Network Europe, wurde Mitglied und ein paar Monate später aktive Unterstützerin. Und seit Oktober 2017 leite ich ehrenamtlich das 8-köpfige Marketing Committee.

Was machen wir? Gemeinsam mit dem Advisory Board aus 11 CEOs und Senior Executives der Branche, mit vier weiteren Committees und sieben „Chaptern“ setzen wir uns für Gender Equality in der Konsumgüterindustrie ein. Unser Ziel ist es, den Anteil von Frauen auf Executive-Positionen der Branche langfristig auf 50 Prozent zu bringen. Deswegen haben wir zum Beispiel Tools entwickelt, die auf Transparenz setzen und messbare Zielsetzungen ermöglichen, und ein „CEO Pledge“ ausgerufen, mit der sich Branchen-CEOs freiwillig zu einem Anstieg des Anteils von Frauen in Führungspositionen in ihrer Firma um mindestens fünf Prozent bis 2020 verpflichten. Wir konnten 2018 das Netzwerk in vielen Prozessen professionalisieren, unsere Social Media Präsenz weiter ausbauen und mit eigenem Content wichtige Impulse für mehr Diversität der Geschlechter in unserer Industrie setzen. Das macht mich besonders stolz.

Fiona Liebenhenz_LEAD_Gruppenbild_Veranstaltnug in London
Foto von MacSiers fotografie

Netzwerken wirkt nicht nur nach außen, sondern auch nach innen: Ich profitiere privat und in meiner beruflichen Rolle beispielsweise von Quellen für neue Ideen und Informationen, Inspirationen zur Übertragung von Best Practices, oder Impulsen zum Querdenken. Das wiederum kann ich als Insights für meine Business-Verantwortung einbringen, in Events unserer Affinity-Gruppe Women@Amazon, oder in neue Kooperationen mit dem LEAD Network. Persönlich entdecke ich neue Sichtweisen, schule mein Verständnis, lerne Verhaltensweisen besser einzuordnen, und entwickle mich auch als „Leader“ und als Führungspersönlichkeit nachhaltig weiter. Und nicht zuletzt sind viele der Kontakte treue Weggefährten geworden: gemeinsam bewegen wir noch mehr. Das möchte ich der Lebensweisheit meiner Großeltern gerne ergänzen: „Mit Zielstrebigkeit und Leidenschaft lassen sich große Ziele umsetzen. Und im Netzwerk mit anderen wird es schneller, einfacher, kraftvoller und umso nachhaltiger.“