Begriffe wie Industrie 4.0 oder Internet der Dinge schwirren oft durch den Raum, manchmal als Zukunftsvision, manchmal als Aufforderung an die Wirtschaft. Die Firma Kärcher, bekannt für professionelle Reinigungsgeräte, setzt beide Begriffe schon heute in die Tat um, mit der Kärcher Fleet.

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Um für die Zukunft bereit zu sein, baute das deutsche Unternehmen ein System auf, mit dem sich Wartungsstand, Einsatzzeiten, Ladungszustand und Standort der Maschinen einfach Online einsehen lassen. Dies ermöglicht es, Maschinenflotten an mehreren Standorten einzusetzen und zentral zu verwalten. So können Unternehmer ihre Geräte in Hotels, Gaststätten oder großen Büros von einem zentralen Standort aus überwachen und sich lästige Bürokratie zwischen den Standorten sparen.

Für die nötigen Rechenkapazitäten greift die Firma aus Winnenden auf Amazon Web Services, kurz AWS zurück. „Da wir uns in einem Wettbewerbsmarkt befinden, müssen wir schnell agieren und benötigen demnach Partner, mit denen wir unsere web-basierten Lösungen schnell in Dutzenden Ländern weltweit umsetzen können“, erklärt Professor Dr. Matthias Mehrtens, Vice President Information Systems bei der Alfred Kärcher GmbH & Co. KG.

Da das Unternehmen von den Vorteilen der Cloud schon bei früheren Projekten beeindruckt war, entschied es sich 2013 dazu, Kärcher Fleet mittels AWS zu betreiben. „Dies war unser erster Internet of Things-Anwendungsfall. Anhand unserer Erfahrungen mit AWS wussten wir jedoch, dass man uns die benötigte flexible Plattform bieten könnte, um unsere Lösung auf den Markt zu bringen“, so Professor Mehrtens.

Das technische Prinzip der Kärcher Fleet ist dabei leicht erklärt: Jedes Gerät ist mit einer Vodafone SIM-Karte ausgestattet, die die Daten über das Vodafone-Netzwerk direkt an die AWS-Umgebung sendet. Dort werden die Daten von Amazon Elastic Compute Cloud (Amazon EC2) Instanzen verarbeitet, ein Web-Service, der anpassbare Rechenkapazität in der Cloud bietet. Danach sind die Daten über eine Website für den Kunden von überall aus zugänglich.

„Das AWS-Modell macht es leicht für uns, neue Technologien hervorzubringen”, unterstreicht Professor Mehrtens. „AWS bringt ständig neue Funktionen und Services heraus und indem wir die Cloud-Dienste von AWS nutzen, können wir genau dies auch mit unserem Portfolio machen.“