LEE ist ein App-basiertes Mentoring Programm, das sich auf die Bedürfnisse von queeren Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Berlin konzentriert. Das Team von LEE nimmt dieses Jahr an der Förderinitiative digital.engagiert von Amazon und Stifterverband teil. Die LEE-App soll queere Jugendliche und junge Erwachsene mit erfahrenen Mentor*innen aus der Community zusammenbringen, die sie auf ihrem Weg unterstützen.

Scott Goldner ist Coach bei digital.engagiert und begleitet LEE. Er hat Erfahrung in verschiedenen Organisationen und gemeinnützigen Programmen in allen Entwicklungsstadien gesammelt und von Organisationsaufbau, -ausbau bis hin zur -leitung schon viele Rollen übernommen. Bei seiner Tätigkeit als Interim-CEO und Chief Educational Program Officer bei Kiron Open Higher Education hat er erkannt, dass er am liebsten anderen dabei hilft, gezielter und wirkungsvoller zu arbeiten.
Im Rahmen von digital.engagiert haben wir die Macher*innen von Lee gemeinsam mit ihrem Coach Scott getroffen und mit ihnen über ihre Arbeit, bisherigen Erfahrungen und Pläne gesprochen.

Worum geht es bei Eurem Projekt und warum habt Ihr Euch bei digital.engagiert beworben?
Inken (LEE): Unser Projekt ist ein App-basiertes Mentoring-Programm für queere Jugendliche und junge Erwachsene, damit jede*r die eigene sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität in einer inklusiven und diskriminierungsfreien Gesellschaft leben kann. Wir wollen erstmal in Berlin starten, aber für die Zukunft haben wir auch noch größere Pläne: neben dem Mentoring soll es weitere Angebote geben und langfristig wollen wir mit der Idee über Berlin hinausgehen. Wir stehen aber noch ganz am Anfang. Deshalb haben wir uns zum Ziel gesetzt, im Rahmen von digital.engagiert möglichst einen ersten Prototypen der App zu bauen, den wir dann nach und nach skalieren können.

Scott, warum engagierst Du Dich bei digital.engagiert als Coach?
Scott: Dafür gibt es zwei Gründe: ich übernehme gerne das Coaching von Teams, die eine innovative Idee verfolgen und zweitens finde ich die Idee hinter digital.engagiert extrem spannend. Die Frage, wie wir unsere Bildung durch digitale Werkzeuge verbessern können, ist mir wichtig. Und ich finde, dabei muss man vor allem die richtige Mischung treffen. Also: Wie viel soll digital passieren und wie viel offline? Hier verbinden sich mein Spaß am Coaching und mein Interesse an diesem großen Themenfeld.

Könnt Ihr uns ein bisschen zu Eurer Arbeit in den letzten Wochen seit Beginn der Initiative erzählen?
Elena (LEE): Klar! Schon nach wenigen Wochen ist einiges passiert. Erst einmal haben wir unsere Social-Media-Präsenz aufgebaut – also mit einer Website, Instagram und einem Twitter-Account losgelegt. Damit wollen wir vor allem potenzielle Teilnehmer*innen erreichen und mit ihnen in den Austausch treten. Außerdem sind wir gerade mitten in der Vereinsgründung: Momentan warten wir auf die Rückmeldung des Amtsgerichts, das uns die Eintragung des Vereins bestätigt. Intern haben wir uns unsere eigene Organisation verbessert – haben Aufgaben klar aufgeteilt und sind auch dabei, weitere Förderanträge zu schreiben, um unsere Finanzierung zu sichern. Außerdem planen wir eine Bedarfsanalyse im engen Austausch mit zukünftigen Mentor*innen und Mentees durchzuführen. Das sind momentan die Punkte, die uns am meisten beschäftigen.

Scott: Wir haben uns in den letzten sechs Wochen besser kennengelernt. Der erste Kontakt war am Telefon, mittlerweile haben wir uns persönliche kennengelernt und treffen uns regelmäßig. LEE hat jetzt schon so viel geschafft, sie haben sich schon ein stückweit etabliert. Bisher haben wir vor allem abgesteckt, wie wir gemeinsam arbeiten wollen, und ich finde, es läuft sehr gut: Ich versuche in meiner Rolle vor allem zu unterstützen und dem Team zu helfen, den eigenen Weg zu finden.

Was wollt Ihr bis zum Ende von digital.engagiert erreichen?
Inken (LEE): Das große Ziel ist, dass der Prototyp steht und wir diesen herausbringen können. Dazwischen stehen natürlich noch ganz viele kleinere Meilensteine. Bis der Prototyp fertig ist, müssen wir eine klare Bedarfsanalyse haben und dessen Auswertung. Wir wollen soweit alles inhaltlich planen, sodass wir uns schnell auf die technische Umsetzung konzentrieren können. Bis dahin wollen wir natürlich auch einige Mentor*innen an Bord holen und diese schulen. Es stehen also noch einige analoge Schritte vor dem Prototyp. Deshalb haben wir auch einen sehr ambitionierten Zeitplan, der uns ein Stück weit dazu zwingt, immer weiterzumachen.

Wie war bisher Eure Erfahrung mit Eurem Coach?
Elena (LEE): Wirklich super! Scott unterstützt uns wirklich sehr, schon jetzt hat uns das Coaching sehr vorangebracht. Und er hat uns mit weiteren Menschen vernetzt, die uns ebenfalls weiterhelfen konnten. Besonders gut gefällt uns bisher, dass Scott uns immer wieder zu Fokus und klaren Verantwortlichkeiten ermahnt: „focus, focus, focus“ und „accountability“ hören wir ständig von ihm. Er setzt uns auch Deadlines und das hilft sehr dabei, das große Ganze nicht aus den Augen zu verlieren. Mit einem Ziel im Blick, kleinen Schritten und klaren Fristen geht vieles besser.

Scott: Ich lerne auch viel und finde ihre Idee wirklich super. Deshalb mache ich das gern!

Scott, wenn es nur eine Sache gäbe, die Du Deinem Team mitgeben könntest: was wäre das?
Scott: (lacht) Da haben die drei schon gut zugehört: „focus, focus, focus“! Das andere ist die richtige interne Kommunikation – aber sie kommunizieren schon ziemlich gut miteinander: Einfach um zu wissen, was die anderen tun, wer für was verantwortlich ist und was die Ziele sind. Dieser Austausch ist wirklich wichtig, auch um den Überblick zu behalten, wie es den anderen geht und wer woran arbeitet.