Millionen Menschen auf der ganzen Welt werden von Naturkatastrophen heimgesucht - von Hurrikanen, über Überschwemmungen bis hin zu Erdbeben. Um zu helfen, nutzen wir unser Know-how in der Logistik, um unsere Mitarbeiter:innen und Kund:innen zu mobilisieren und über unsere Homepage in Ländern auf der ganzen Welt an das Rote Kreuz und an UNICEF zu spenden. Diese Initiativen wurden durch das Disaster Relief by Amazon (DRbA)-Team realisiert.

DRbA ist die Idee von Bettina Stix, einer Amazon Mitarbeiterin der ersten Stunde, die unter anderem die Amazon Gateway-Teams in Deutschland und Frankreich leitete, die Produktentwicklung für unsere internationalen Websites unterstützte, die weltweiten Kundendienstrichtlinien und das Wissensmanagement vorantrieb und das Produktmanagement für Prime von der Erweiterung des Lieferangebots bis hin zur Eingliederung neuer Länder und Technologien begleitete, um das Wachstum von Prime zu unterstützen.

Wir haben mit Bettina über DRbA gesprochen - und darüber, wie Amazon mithilft, die Welt besser auf Katastrophen vorzubereiten.

„Was wäre, wenn wir unsere Systeme und Fähigkeiten bei Amazon aus der Perspektive der Katastrophenhilfe betrachten könnten und das nutzen könnten, was wir bereits für unsere Kerngeschäfte im Bereich Katastrophenhilfe umgesetzt haben, und so eine ‚zweite Kapitalrendite‘ erzielen könnten?"
Bettina Stix

Wie bist du auf die Idee für DRbA gekommen?
„Ich habe mich gefragt, welche Rolle ich als nächstes nach Prime übernehmen soll. Ich hatte gerade eine persönliche Krise durchgemacht - meine Schwester war schwer krank. Außerdem ist meine Familiengeschichte stark durch die Vertreibungen nach dem Zweiten Weltkrieg beeinflusst. Ich habe schon immer eine große Achtung vor den Möglichkeiten der gemeinnützigen Hilfe gehabt. Mit meinen persönlichen Lebenserfahrungen, meinem Hintergrund und meiner Arbeitserfahrung bei Amazon wurde mir schlagartig klar: Was wäre, wenn wir unsere Systeme und Fähigkeiten bei Amazon aus der Perspektive der Katastrophenhilfe betrachten könnten und das nutzen könnten, was wir bereits für unsere Kerngeschäfte im Bereich Katastrophenhilfe umgesetzt haben, und so eine „zweite Kapitalrendite“ erzielen könnten?“

Unsere Kund:innen und Mitarbeiter:innen haben wiederholt Interesse bekundet, von Katastrophen betroffene Menschen unterstützen zu wollen. Auch in Deutschland und Österreich haben sich viele von ihnen an unseren Hilfs- und Spendenaktionen beteiligt, für die wir mit dem Deutschen Roten Kreuz regelmäßg zusammenarbeiten. Beispielsweise für Menschen, die unter den Folgen des Ukraine-Krieges leiden oder die von der Flutkatastrophe im Ahrtal betroffen waren.

Wie nutzt DRbA die Möglichkeiten und die Reichweite von Amazon?
Wir investieren bereits immense Ressourcen in Logistik, Zahlungsverkehr und digitale Technologien, die dazu genutzt werden können, noch viel effektiver zu reagieren als viele andere Unternehmen. Wir könnten noch viel wirksamer werden, indem wir uns auf ein Desaster wie bei einer Produkteinführung vorbereiten - rückwärts von den Opfern als „Kund:innen“ arbeiten, ein Partnernetzwerk identifizieren, das eine erfolgreiche Lieferung ermöglicht, programmatisch Aktionen vorbereiten und durchführen und vor allem das Ganze auf den Plattformmöglichkeiten aufbauen, die Amazon ohnehin schon bietet.

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Was bietet Amazon denn, was sonst niemand kann?
Unsere Kund:innen schätzen die große Auswahl und schnelle Lieferung bei Amazon. Im Falle von Katastrophenhilfe sind wir hervorragend positioniert, eine schnelle Ad-hoc-Lieferkette zur Unterstützung von Hilfsmaßnahmen aufzubauen. Zum Beispiel haben wir unsere Prime Air-Flugzeuge mit einer vollen Ladung humanitärer Hilfsgüter nach Puerto Rico und auf die amerikanischen Jungferninseln geschickt. Als das Rote Kreuz nach den nordkalifornischen Waldbränden Siebe benötigte, um den Opfern zu helfen, ihre Wertgegenstände in der Asche ihrer Häuser wiederzufinden, konnten wir ihnen diesen relativ seltenen Gegenstand zur Verfügung stellen. Darüber hinaus können wir unseren Kund:innen die Möglichkeit geben, direkte Geldspenden über ihr Amazon Konto zu tätigen oder Einkäufe von kuratierten Listen als Spenden weiterzugeben.

Was hast du aus dem Sturmsommer gelernt?
Es gab zwei große positive Überraschungen: Die Menge an Unterstützung für unser Team aus den Reihen von Mitarbeiter:innen im Unternehmen, die sich freiwillig gemeldet haben; und die Großzügigkeit unserer Kund:innen, die über Amazon mehr als 5 Millionen US-Dollar an Sach- und Geldspenden an das Rote Kreuz und UNICEF gespendet haben. Zu wissen, dass wir anderen beim Helfen helfen können, hat mich am stolzesten gemacht.

Wir hätten die Bemühungen gerne noch in anderer Art unterstützt, aber wirksame Hilfe benötigt eine sorgfältige Vorbereitung und den Aufbau von Beziehungen mit den für die Hilfsmaßnahmen Verantwortlichen. Wir arbeiten weiterhin mit Behörden und Hilfsorganisationen zusammen, um herauszufinden, wie Amazon in Zukunft noch mehr leisten kann.

Was war die größte Herausforderung für DRbA?
Die größte Herausforderung war die Zahl und schnelle Abfolge der verschiedenen noch nie zuvor dagewesenen Katastrophen. Unser Team hat von dem Moment, als Harvey Ende August bis Anfang November als Hurrikan deklariert wurde, rund um die Uhr gearbeitet. Unsere Arbeit macht Planung und Prognose meist unvorhersehbar - genau wie für unsere Kollegen in den Hilfsorganisationen.

Ihr könnt nicht auf jede einzelne Krise reagieren. Wie entscheidet ihr, in welchen Fällen ihr aktiv werdet und wann nicht?
Wenn unsere Mitarbeiter:innen betroffen sind, wenn unsere Kund:innen sich ernsthaft darum kümmern und wir tatsächlich einen effektiven Beitrag leisten können, werden wir immer reagieren.

Was kommt als nächstes für DRbA?
Genauso wie die anderen Teams bei Amazon sind auch wir interessiert, kontinuierlich neue Innovationen zu entwickeln. In unserem Fall untersuchen wir weiterhin, wie wir Amazons einzigartige Produkte und Dienstleistungen für unsere Zwecke nutzen können. Wir hatten das Privileg, mit Hilfsorganisationen aus nächster Nähe zusammenzuarbeiten und können nun dieses Wissen nutzen, um neue Wege zu entwickeln, den Opfern die Hilfsgüter zukommen zu lassen.