Victor Foyoh hat es geschafft: Er hat einen Job bei einer Münchner Produktionsfirma gefunden. Für Victor geht damit ein Traum in Erfüllung, seitdem der junge Mann aus Sierra Leone 2015 nach Deutschland kam. Geholfen haben ihm bei der Suche die Amazon Mitarbeiterinnen Andrea Stählin und Sara Daneshmandi, die sich als Mentorinnen im Rahmen einer Kooperation von Amazon und dem Non-Profit-Unternehmen Plant-a-Talent, engagieren. Sara ist seit über sechs Jahren bei Amazon und organisiert Teile der EU-weiten Transportlogistik. Andrea ist bereits 20 Jahre dabei und arbeitet an der Struktur der Website Amazon.de. Seit Ende Juni dieses Jahres kümmern sich die beiden im Rahmen des Programms als Mentorinnen um Victor. In den letzten drei Monaten trafen sie sich einmal in der Woche am Amazon Campus, um unter anderem an Victors Lebenslauf zu feilen oder Soft Skills, wie eine lösungsorientierte Arbeitsweise, mit ihm zu trainieren.

Drei Personen stehen gemeinsam in der Münchner Fußgängerzone.
Sara, Victor und Andrea in München.

Es war gar nicht so einfach, einen so komplexen Lebensverlauf auf einer übersichtlichen Seite unterzubringen, denn bis nach München war es ein weiter Weg für Victor. Er stammt aus Sierra Leone, wo der Bürgerkrieg erst im Jahr 2002 endete und eines der ärmsten Länder der Welt hinterließ. Victor arbeitete dort bei einer humanitären Hilfsorganisation. Als eine Ebola-Epidemie Westafrika heimsuchte, erkrankten über 28.500 Menschen durch den Virus, mehr als 10.000 von ihnen starben daran. Trotz der Gefahr halfen viele Menschen wie Victor, die Epidemie zu bekämpfen. Im September 2015 kam Victor dann nach Deutschland. Sein Onkel benötigte eine neue Niere und Victor spendete im Universitätskrankenhaus Mannheim eines seiner Organe. In Deutschland angekommen, war er erstmal überwältigt von dem fortschrittlichen Land. Er beschloss, in Deutschland zu bleiben.

Starthilfe

Hilfe, um in dem fremden Land Fuß zu fassen, fand er bei Plant-a-Talent. Die gemeinnützige GmbH fusionierte vor kurzem mit ArrivalAid und unterstützt Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund bei der Integration und beim Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt. In den letzten zwei Jahren haben sich schon rund 100 Amazon Mitarbeiter als Mentoren im Rahmen des Programms engagiert.

Schritt für Schritt in die Zukunft

Beim Abschlussevent der aktuellen Mentoring-Runde treffen sich die Teilnehmer, um miteinander Gerichte aus den Heimatländern der Mentees zu kochen und Erfahrungen auszutauschen. Victor lehnt entspannt an der Theke. Die neue Arbeit macht ihm Spaß, die Kollegen sind nett und finanziell steht er nun auf eigenen Beinen. Nun kann er den nächsten Schritt gehen. Fragt man Victor, was er sich für seine Zukunft wünscht, lächelt er zuversichtlich und sagt: „Eines Tages möchte ich CEO meiner eigenen humanitären Hilfsorganisation sein.“ Nicht nur beruflich hat ihm das Programm geholfen. Er hat dadurch auch Anschluss und neue Freunde in Deutschland gefunden. Auch mit Andrea und Sara möchte er weiterhin in Kontakt bleiben, denn die drei verstehen sich gut. Sie verbindet nicht nur das Engagement für andere, sondern auch eine offene und neugierige Lebenseinstellung.