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Mit 16 Jahren bin ich aus Ghana nach Deutschland gekommen. Hier angekommen wollte ich immer gerne studieren. Ohne ausreichende Deutschkenntnisse fiel mir die Schule jedoch anfänglich schwer. Ich habe mir Hilfe gesucht, um das Abitur zu schaffen“, erzählt Ama Pokua von Pereira. Mit der Unterstützung von Lehrern und Bekannten und mit viel Selbstdisziplin gelang ihr der Wechsel von der Hauptschule zum Gymnasium – innerhalb von nur vier Monaten. „Ich habe mir vorgenommen, dass ich es anderen Kindern leichter machen will, Zugang zu Bildung zu bekommen.“ Nach ihrem Jurastudium und einigen Jahren Arbeitserfahrung setzte sie das Versprechen um. 2005 gründete die Anwältin mit neun Freunden, darunter Ingenieure, Germanisten und weitere Juristen, Bildung ohne Grenzen e.V., kurz bildog.

Den Ton geben die Jugendlichen an

Der Verein startete im Hamburger Stadtteil Billstedt mit Nachhilfebetreuung für Schüler aus sozial schwächeren Familien. „Bald kamen die Kinder auch ohne Hausaufgaben zu uns, um den Nachmittag miteinander zu verbringen. Wir machten Theater-, Sport- und Musikkurse. Wenn wir sahen, dass jemand zu kleine Schuhe oder zu kurze Hosen trug, starteten wir eine Spendenaktion für die Jugendlichen“, erklärt die heute 45-Jährige.

„Wir müssen Kindern nur den Raum und die Rahmenbedingungen geben, um sich zu entwickeln und zu entfalten."
Ama Pokua von Pereira, Gründerin von bildog

Als das Angebot von Ganztagsschulen 2010 wuchs, nutzte bildog die gewachsenen Kontakte zu den Schulen und stärkte die Kooperationen, um Schüler direkt in der eigenen Schule zu unterstützen. Heute ist bildog in Hamburg und Berlin mit dem mehrfach ausgezeichneten Knowledge Club aktiv, um Schüler vor drohender Bildungsbenachteiligung zu bewahren. Im Rahmen mehrerer Open-Space-Ideenwerkstätten wurde mit den Schülern, Eltern, Lehrern und Engagierten aus der Umgebung Kursideen für den Schulalltag entwickelt. Modedesign, einen Filmworkshop und viele weitere Kurse konnte der Verein seitdem schon anbieten. Das Besondere ist, dass eine Vielzahl der Kurse von Studierenden und anderen Ehrenamtlichen aus der Umgebung der Schule geleitet werden. „Die Kurse bieten den Kindern die Möglichkeit, ihre Talente zu entdecken und weiterzuentwickeln. Sie fördern die sozialen Kompetenzen, Teamfähigkeit sowie Konfliktlösungsstrategien. Wichtig ist uns, dass alle Ehrenamtlichen im interkulturellen und methodischen Bereich unterstützt und begleitet werden, dafür finden regelmäßig interkulturelle- und förderpädagogische Workshops und Wochenendseminare statt“, erklärt Ama Pokua von Pereira.

Wir haben die Coaches und Jurymitglieder von digital.engagiert gefragt, warum sie dieses Jahr mit dabei sind. Die Antwort: Die Potentiale der Digitalisierung sollen auch dem Bildungsbereich zugutekommen.

Das Programm und die Auswahl der Projekte bestimmen bei bildog die Jugendlichen. Sie machen die Vorschläge und bildog hilft ihnen bei der Umsetzung. „Ich habe durch bildog früh festgestellt, dass ich Kinder unterschätzt habe. Sie sind kreativ, sie reflektieren und sie wissen, was sie brauchen. Wir müssen ihnen nur den Raum und die Rahmenbedingungen geben, sich zu entwickeln und zu entfalten“, erzählt Ama Pokua von Pereira. „An einer Hamburger Schule initiierten die Schüler beispielsweise das Projekt Yammi. Dabei kochen Schüler aus verschiedenen Nationen Gerichte aus den jeweiligen Kulturen, um mehr über deren Gebräuche zu lernen und schufen so ein Geben und Nehmen.“

Klein am Morgen, groß am Nachmittag - und das jetzt auch weltweit

Ziel der Organisation ist es, das Selbstwertgefühl von Jugendlichen zu stärken. „Wir wollen ihnen sagen, dass sie tolle Menschen sind und alles schaffen, auch wenn es die eine oder andere Hürde zu überwinden gibt. Wenn wir sehen, dass wir jemandem Kraft geben konnten, bestärkt uns das auch in unserer Arbeit. Vor einigen Jahren kam zum Beispiel ein äußerst schüchternes Mädchen in unseren Theaterkurs. Als sie wenige Monate später in der Vorführung die Hauptrolle übernahm, stand ein starkes Mädchen vor uns. Auch in anderen Projekten sehen wir, wie Jugendliche klein am Morgen und mit etwas Unterstützung groß am Nachmittag sein können. Diese positiven Entwicklungen haben uns so sehr motiviert, dass wir die Bildungsarbeit nun auch ausgeweitet haben“, erzählt Ama Pokua von Pereira. Dem Motto „Bildung ohne Grenzen“ treu, ist der Verein seit 2015 auch in Ghana, Westafrika tätig. Für die Zukunft sind dort mehrere Bildungszentren geplant, um neue Perspektiven für wissbegierige Kinder und Jugendliche zu schaffen.

Die Leitung der Projekte übernehmen bei bildog häufig Studenten oder Ehrenamtliche. „Es hilft uns, die Einrichtungen der Schulen nutzen zu können, für Projektleiter und Projektmaterialien stützen wir uns jedoch weiterhin auf Sponsoren und Spender. Seit Januar 2018 sind wir deshalb auch bei AmazonSmile angemeldet, um mit der finanziellen Unterstützung noch mehr Jugendlichen den Zugang zu Bildung zu ermöglichen“, erklärt Ama Pokua von Pereira. Aktuell leitet die Organisation Projekte in ganz Deutschland – von MINT-Initiativen, die Begeisterung für die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik vermitteln wollen, über Ausbildungsvorbereitungen bis hin zum Knowledge Club.

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