Hilfe per Video-Chat für Schüler:innen im Home-Schooling, digitale Hausaufgabenhefte und neue, virtuelle Lernformate: Die Teams der dritten Förderrunde von digital.engagiert entwickeln Lösungen für alltägliche Bildungs-Herausforderungen während der Corona-Pandemie. Jetzt wurden aus den 12 Projekten die drei Gewinner-Teams der Förderinitiative von Amazon und Stifterverband ausgezeichnet: Sie erhalten Preisgelder von insgesamt 30.000 Euro. Bei der Auswahl der Gewinner-Teams wurde die Bedeutung von neuen Bildungsangeboten in Zeiten von Home-Schooling deutlich. „Wir erleben leider gerade in den Zeiten der Corona-Krise, dass wir im Bereich der digitalen Bildung nicht dort stehen, wo wir stehen müssten“, sagte Dorothee Bär, Staatsministerin bei der Bundeskanzlerin und Beauftragte der Bundesregierung für Digitalisierung in ihrer Willkommensbotschaft. Bär betonte die Bedeutung von außerschulischen Impulsen: „Da leistet die Zivilgesellschaft einen ganz herausragenden Beitrag.“ Die Initiative von Amazon und Stifterverband unterstützt Projektideen von gemeinnützigen Organisationen und Sozialunternehmen, die die Chancen der Digitalisierung für ihr Engagement nutzen und die digitalen Fähigkeiten der Generation von Morgen stärken wollen.

Das Düsseldorfer Start-up Sharezone, gegründet von den zwei 19-jährigen Studierenden Nils Reichardt und Jonas Sander, hat die Jury während der Förderphase besonders überzeugt. Mit einem digitalen Hausaufgabenheft, Video-Konferenzen und vielen weiteren nützlichen Funktionen bietet Sharezone Schüler:innen, Eltern und Lehrkräften eine Plattform, um den digitalen Schulalltag zu organisieren. Jurymitglied Lars Schmitz, Digital Innovation Lead bei Amazon Web Services (AWS), lobte die beiden Gründer: „Die größte Stärke der Plattform Sharezone ist, dass sie von jungen Menschen entwickelt wurde – inspiriert von ihren ganz persönlichen Erfahrungen aus dem Schulalltag. Diese Nähe zur Zielgruppe, die große Relevanz während des Lockdowns und das unternehmerische Denken der jungen Gründer hat die Jury überzeugt.“ Begleitet wurde Sharezone während der Förderphase von Coach Jonas Deister, Geschäftsführer des Vereins Sozialhelden.

Ein Mann und ein Mädchen schauen gemeinsam auf einen nicht-sichtbaren Punkt Sie tragen beide eine Mund-Nasen-Bedeckung.
Die Gründer des Start-ups Sharezone sind selbst gerade fertig mit der Schule, und beziehen auch regelmäßig das Feedback von Schüler:innen in ihre Entwicklungen mit ein.

Auf den zweiten Platz schaffte es der Verein Corona School aus Bonn. Aus der besonderen Situation des Home-Schoolings während der Corona-Pandemie entstanden, vermittelt das Projekt den Kontakt zwischen Schüler:innen und Studierenden für eine kostenlose, digitale Lernbetreuung per Video-Chat. Außerdem bietet der Verein kostenlose digitale Kurse zu zukunftsrelevanten Themen für Schüler:innen an.

Ein Junge schaut auf einen Laptop. Auf dem Laptopbild ist eine junge Frau mit blonden Haaren zu sehen.
Der Verein Corona School vermittelt Schüler:innen kostenfreie Lernhilfe durch Studierende per Video-Chat.

Den dritten Platz erreichte der Landesverband für Kinder- und Jugendreisen Berlin Brandenburg e.V. mit einer App zur digitalen Ausbildung ehrenamtlicher Betreuer:innen von Kinder- und Jugendgruppen. Die App vermittelt Teilnehmenden das nötige Wissen, um die bundesweit einheitliche Qualifikation der „Jugendleiter:innen-Card“ (JuleiCa) zu erlangen.

„Alle 12 Teams der nun abgeschlossenen Förderrunde adressieren in ihrer Arbeit höchst aktuelle Herausforderungen. Mit der Corona-Pandemie ist der Bedarf an digitalen Ansätzen, die klassische analoge Formate ergänzen, noch einmal dramatisch gestiegen – nicht nur in der Bildung, sondern zum Beispiel auch im Bereich der Qualifizierung von Ehrenamtlichen in Vereinen und Verbänden“, sagte Prof. Dr. Andreas Schlüter, Generalsekretär des Stifterverbands, bei der Preisverleihung.

Über ein halbes Jahr hatten die 12 teilnehmende Teams – ausgewählt aus 172 Bewerbungen – ihre Ideen weiterentwickelt und umgesetzt. Dabei wurden sie von Mitarbeiter:innen von Amazon, AWS und dem Stifterverband sowie von persönlichen Coaches und weiteren Expert:innen begleitet und haben finanzielle Unterstützung im Wert von insgesamt 120.000 Euro erhalten. Die Gewinner bekommen zusätzlich ein Preisgeld von insgesamt 30.000 Euro.

Die vierte Förderrunde des Programms steht bereits in den Startlöchern: 230 Bewerbungen sind bei den Initiatoren eingegangen, aus denen die Jury nun 12 neue Projekte zur Förderung auswählt. „In der Zivilgesellschaft und im Bildungsbereich schlummert ein unglaubliches Potenzial für digitale Ideen. Die 230 neuen Bewerbungen bei digital.engagiert zeigen uns erneut, wie hoch die Relevanz ist – gerade während der Pandemie. Wir wollen helfen, dieses Potenzial zu entfalten”, so Ralf Kleber, Country Manager von Amazon.de.